HILDESHEIM, 22. März 2017.- Am vergangenen Mittwoch gedachte die Stadt Hildesheim ihrer Zerstörung im Jahr 1945 zum zweiten Mal im Rahmen eines Friedenstages, der mit dem traditionellen Glockengeläut um 13:10 Uhr begann. Ab 13:20 Uhr (Zeitpunkt des Bombardements) fand in der St. Andreaskirche eine Erinnerungsfeier mit Beiträgen von Schülerinnen und Schülern sowie einer Ansprache von Oberbürgermeisters Dr. Ingo Meyer statt.
Hildesheimer Friedenstag am 22 März
„All das, was damals geschehen ist, muss Warnung genug sein, um Gewalt und Krieg dauerhaft mit allen Mitteln zu vermeiden. Der Krieg ist dennoch in unserer Welt leider wieder allgegenwärtig, der Frieden nicht selbstverständlich. Unterdrückung, Gewalt und Terror fordern ihre Opfer und können zu noch mehr Gewalt und sogar Krieg aufwiegeln“, so der Oberbürgermeister mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen. „Alle Menschen, die einst unter Krieg und Gewalt litten und noch leiden, teilen die gemeinsame Hoffnung auf eine friedliche Zukunft. So auch unsere und auch die nachfolgenden Generationen. Vor diesem Hintergrund war es uns ein großes Anliegen, den 22. März in die Zukunft auszurichten. Nachfolgenden Generationen die Wichtigkeit des Erinnerns zu übermitteln, und gleichzeitig zu ermutigen, sich für eine friedliche Zukunft einzusetzen.“
Übergabe der Skultptur „Im Anfang war das Wort“
Seit dem vergangenen Jahr wird im Rahmen der Erinnerungsfeier die Skulptur „Im Anfang war das Wort“ an eine Einrichtung, ein Unternehmen oder eine Initiative aus Hildesheim übergeben, die sich für das jeweils kommende Jahr verpflichtet, in besonderer Weise für Frieden und Versöhnung in ihrem Wirkungs- und Arbeitsbereich tätig zu sein. Für 2017 übergab Dr. Margitta Rudolph (Geschäftsführerin Volkshochschule Hildesheim) der Cluster Sozialagentur die wandernde Skulptur, die 2016 die VHS für ein Jahr erhalten hatte.
Um 17 Uhr wurde dann in St. Michaelis die erste Hildesheimer Friedensrede von Felix Finkbeiner gehalten. Mit der Rede sollen namhafte Persönlichkeiten am Jahrestag der Zerstörung der Stadt Wege zu einer friedlicheren und gerechten Welt aufzeigen. Insbesondere bei jungen Menschen soll damit Bewusstsein für das Gedenken und ein friedliches Miteinander geschaffen werden. Felix Finkbeiner (l.) mit dem Friedenspreisträger Christian Köpper (Cluster Sozialagentur).
Felix Finkbeiner wurde als Gründer der Initiative Plant-for-the-Planet im Jahr 2007 bekannt. Der damals neunjährige Schüler hielt ein Referat zum Klimawandel und entwickelte daraus die Idee, dass Kinder in allen Ländern Bäume pflanzen sollten, um diesen aufzuhalten. Genau dies taten rund 40 Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Hildesheim im Rahmen einer „Plant-for-the-Planet-Akademie“ bereits am 18. März mit der Pflanzung hunderter Eichensetzlinge im Lönswäldchen. Unterstützt wurden sie dabei unter anderem von Förster Michael Eikemeyer (Niedersächsische Landesforsten) und Ulrich Schartner (Stadt Hildesheim, Bereichsleiter Grünflächenpflege).
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Foto: Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer erinnerte an die Zerstörung der Stadt und warb dafür, sich für eine friedliche Zukunft einzusetzen. (www.hildesheim.de)
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