BERLIN. Medizinerinnen und Mediziner am Deutschen Herzzentrum Berlin haben nachgewiesen, dass KI bei akutem Nierenversagen, hervorgerufen durch schwerwiegende und oft zu spät diagnostizierte Komplikationen unmittelbar nach Herzoperationen, dem Menschen bei der Diagnose klar überlegen ist. Der Grund liegt in der Herausforderung für Fachkräfte auf der Intensivstation, aus den vielen kontinuierlich ermittelten Überwachungsdaten frühzeitige Anzeichen eines Nierenversagens zu erkennen, bevor es zu echten Symptomen kommt. Dafür haben die DHZB-Mediziner nun eine KI entwickelt, die ein drohendes Nierenversagen besser als der Mensch vorhersagen kann. So könnten rechtzeitige und gezielte Behandlungsmaßnahmen ermöglicht werden. Ein sogenanntes „rekurrentes neuronales Netzwerk (RNN)“, das dann auf Basis der anonymisierten Daten von über 15.000 Patient*innen zu Früherkennung des akuten Nierenversagens „trainiert“ wurde, ist die Basis. Die Leistung dieser künstlichen Intelligenz wurde mit der von erfahrenen Klinikerinnen und Klinikern verglichen, indem tatsächliche Fälle von Nierenversagen anhand der gespeicherten Daten verglichen wurden. Das Ergebnis zeigte, dass KI dem Menschen klar überlegen ist.
Aber den Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner sollen die Entscheidungen durch die KI nicht abgenommen werden. Ihnen soll aber dabei geholfen werden, die richtige Entscheidung sehr früh zu treffen. Damit könnten sie ihren Patientinnen und Patienten das Leben retten. Ein Argument, was deutlich für den Einsatz von KI auf diesem Gebiet spricht.
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